Im Artikel "Eye gaze patterns and functional brain responses during emotional face processing in adolescents with conduct disorder" zeigen Prof. Nora Raschle und ihr Team, dass Jugendliche mit einer Diagnose Störung des Sozialverhaltens (SSV) emotionale Gesichter anders verarbeiten als gleichaltrige Jugendliche ohne eine klinische Diagnose. Diese neuronalen Unterschiede im Gehirn waren speziell in der rechten anterioren Insula, einer präfrontalen Struktur im Gehirn, messbar und war unabhängig von der präsentierten Emotion. Augenbewegungsanalysen welche im MRT Scanner mit aufgezeichnet wurden zeigten zudem, dass Jugendliche mit einer SSV beim betrachten von emotionalen Gesichtern weniger lange auf die Augenregion fokussierten. Korrigiert man die neuronale Aktivität beim Betrachten von emotionalen Gesichtern für die tatsächliche Zeit. in welcher die Augenregion betrachtet wird, reduziert die zuvor gefundenen Gruppenunterschiede. Dies bedeutet, dass neuronale und Wahrnehmungsunterschiede beim betrachten emotionaler Gesichter teilweise durch Aufmerksamkeitsprozesse verursacht sein könnte.
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